Posidonia Oceania
An vielen flachen Stränden liegen riesige silbrig-braune Haufen. Dabei handelt es nicht um Algen oder gar um Unrat, sondern um die abgestorbenen Blätter des Poseidons- oder Neptunsgrases (Posidonia oceania). Dieses bildet unter dem Wasserspiegel ausgedehnte „Unterwasserwiesen“, die das Meer mit Sauerstoff und die Fische mit Nahrung versorgen – es ist also ein Indikator dafür, dass das Meer hier noch intakt ist.
Selbst die Bildung des Sandes ist vom Poseidonsgras abhängig, denn an seinen Blättern bildet sich das dafür notwendige Kalziumkarbonat. Außerdem stabilisieren sie den Meeresboden, während ihre angeschwemmten Reste verhindern, dass die Sandstrände weggeschwemmt oder verweht werden.
Am Ufer findet man zudem kleine braune Kugeln, die ebenfalls aus den Fasern dieses überaus wichtigen Gewächses bestehen und am Meeresboden hin und her gerollt werden (Poseidons- oder Seebälle). Im Wechselspiel zwischen hellen Sandflächen, dunklem Felsboden und dem Poseidonsgras entstehen übrigens auch die herrlichen Farbabstufungen des Meerwassers, das hier sehr arm an Plankton und damit besonders klar ist.
Fotos
Oben: Die Brandung "baut" große Haufen von Poseidonsgras an der Bucht von Alcúdia.
Rechts: Eine "Wiese" von Poseidonsgras im Meer, kleine "Gebirge" vor großer Kulisse und ein "Seeball", wie ihn die Wellen aus Fasern rollen